Rechte Querfront ist kein Verbündeter – Distanzierung von der Kälte-Nothilfe!

Wir haben bei der letzten Mittwochs-KüfA im November in der B-Lage/Neukölln die Solispenden an die Die Kälte Nothilfe gespendet. Diese hatte in der Vergangenheit Schutzräume für Obdachlose* organisiert und verteilt regelmäßig im Winter Essen und Getränke auf den Straßen. Wir hatten uns entschieden die Kälte-Nothilfe zu unterstützen, weil uns eine selbstorganisierte Gruppe, die z.B. bereits Opfer von Zwangsräumungen unterstützte, lieber ist als eine kirchliche Wohlfahrtsorganisation.

Heute Abend hat der Verantwortliche der Kälte-Nothilfe jedoch auf der sogenannten Montagsmahnwache am Brandenburger Tor gesprochen und hinterher auf Facebook über die Seite der Kälte-Nothilfe geschrieben „Danke an die Montagsdemo um Lars Mährholz für ein Auto voll mit Nudeln.“

Nun sind wir also in einer komplizierten Lage: „unsere“ (also eure!) Spenden sind zwar glücklicherweise bereits in Form von Nahrungsmitteln an Obdachlose* verteilt worden. Dennoch fühlen wir uns genötigt, uns (kurz) zu den „Montagsdemos“ zu äußern.

Mit dem Ausruf des „Friedenswinters“ gemeinsam mit der klassischen Friedensbewegung und Gewerkschaften in den vergangen Wochen scheint das Orga-Team der Montagsmahwachen (um Lars Mährholz, mahnwache.info) sehr bemüht zu sein, sich einen weltoffenen und toleranten Anstrich zu geben. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass das Umfeld der Mahnwachen sich in großen Teilen aus verschiedensten rechten, rechtsoffenen und verschwörungstheoretischen Spektren zusammensetzt und auch die Veranstalter*innen wie Ken Jebsen und Lars Mährholz immer wieder durch entsprechende Äußerungen auffallen. Auch eine späte Distanzierung von rechtsradikalen & homophoben Autoren wie Jürgen Elsässer kann daran nichts ändern. Wer wochenlang kein Problem mit rechtsradikalen Redner*innen und Neonazi-Teilnehmer*innen hatte, macht sich damit auch nicht glaubwürdiger.

Letztlich muss sich jede*r überlegen, mit wem er*sie kooperieren will – die Kälte-Nothilfe hat sich dazu positioniert: „Es gab Stimmen dort nicht zu sprechen, da es angeblich rechte Spinner sind. Wir können nur sagen wer sowas glaubt oder verbreitet, spinnt!“. Für uns fehlt hiermit eine Abgrenzung von menschenverachtenden Ideologien und ein klares Bekenntnis zum Antifaschismus. Daher hätten wir im Nachhinein die KüfA-Spenden lieber an eine reflektiertere Struktur gegeben. Wir glauben dass ein großer Teil der im Rahmen der Kälte-Nothilfe engagierten Menschen keinen Bock auf Nazis hat und sehen das in Kommentaren auf Facebook bestätigt. Aber solange es von der Gruppe kein klares Nein zu Nazis und rechtsoffenen Verschwörungstheoretiker*innen gibt werden wir nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten.

Mehr über die Problematik rechtsoffene Montagsmahnwachen: http://lowerclassmag.com/2014/04/montagsdemos-der-faktencheck/

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